Rundschlingen bieten zahlreiche Vorteile. Sie behandeln Lasten äußerst schonend, da sie keine scharfen Kanten haben und keine Beschädigungen hinterlassen. Dank ihres textilen Materials passen sie sich flexibel an die Last an und sind leicht sowie geschmeidig im Vergleich zu Ketten oder Stahlseilen. Rundschlingen sind ideal für Lasten mit empfindlichen Oberflächen und lassen sich vielseitig einsetzen. Ihre flexible und nachgiebige Natur ermöglicht ein einfaches Schnüren oder Schlingen. Obendrein sind sie kostengünstig in der Anschaffung.
Allerdings sind Rundschlingen gegenüber scharfen Kanten empfindlich. Um ihre Abrieb- und Schnittfestigkeit zu erhöhen, können Schutzschläuche aus Polyurethan über sie gezogen werden oder Kantenschutzprofile verwendet werden, um Schnittbeschädigungen zu vermeiden.
Rundschlingen bestehen aus einem endlos gelegten Faden, der von einem textilen Schlauchgewebe umhüllt ist. Ihre Bauweise muss der DIN EN 1492-2 entsprechen. Standardmäßig werden Rundschlingen aus Polyester (PES), Polyamid (PA) oder Polypropylen (PP) hergestellt. Zur besseren Unterscheidung werden ihre Etikette je nach Werkstoff unterschiedlich eingefärbt. Neben einer hohen Resistenz gegen chemische Einwirkungen sollte eine Rundschlinge griffig, stabil, abriebfest, möglichst schnittfest, druckunempfindlich und hitzebeständig sein.
Polyester ist der am häufigsten verwendete Werkstoff bei der Herstellung von Rundschlingen. Polyester ist relativ licht- und wärme unempfindlich, weitestgehend gegen Öl resistent, 100% nassfest und beständig gegen die meisten Säuren und Lösemittel. Allerdings wird er von Laugen zerstört und sollte deshalb auch nicht mit Seife, sondern mit schonenden Haushaltswaschmitteln gewaschen werden. Es übertrifft in seinen elastischen Eigenschaften alle anderen Synthesefaser. Rundschlingen aus Polyester werden mit einem blauen Etikett versehen.
Rundschlingen aus Polyamid mit grünem Etikett sind gegenüber Laugen gut beständig. Sie neigen allerdings zur Feuchtigkeitsaufnahme und damit zur Schwächung durch Froststarre. Um diesen Nachteil auszugleichen, müssen sie von vorn herein größer dimensioniert werden.
Rundschlingen aus Polypropylen sind vergleichsweise schwer aber chemisch sehr beständig. Diese Rundschlingen sind an einem braunen Etikett erkennbar.
Rundschlingen bestehen zu 100% aus Textilien und können dennoch Lasten von bis zu 400 Tonnen tragen. Unglaublich, oder? Eine Rundschlinge kann mindestens das 1500-fache ihres Eigengewichts tragen, was für eine 1 Meter lange Schlinge gilt. Die Konstruktion ist einfach und doch genial.
Der endlos gewickelte Faden wird von einem Schlauchgewebe umhüllt, wobei das textile Gewebe als Schutzschlauch dient und keine tragenden Eigenschaften hat. Diese Hülle schützt die inneren Fäden vor äußeren mechanischen Einwirkungen, insbesondere vor Kerben oder Schnitten, die den synthetischen Faden beschädigen könnten.
Der Mantel ist lose über den inneren Fadenverbund gelegt und nur zu einem Teil seines Querschnitts gefüllt, um sicherzustellen, dass sich der innere Faden frei bewegen kann und nicht eingeschnürt wird. Dadurch sind Rundschlingen im unbelasteten Zustand schmaler als unter Zugbelastung.
Die Einfachmantel-Rundschlingen sind die einfachste Art von Rundschlingen, bei der nur ein Mantel zum Schutz über das Fadengelege gezogen wird. Sie sind leicht, flexibel und kostengünstig, bieten jedoch nur begrenzten Schutz vor äußeren Einflüssen.
Doppelmantel Rundschlingen haben zwei Schutzhüllen übereinander, was ihre Verschleißfestigkeit erhöht und den Kanten- und Abriebschutz verbessert. Sie sind schwerer und steifer, aber auch stabiler und werden oft bevorzugt, da sie sich besser durch Hohlräume oder unter Gegenständen hindurchstecken lassen.
Die Rundschlinge RSX von Yale ist die am besten geschützte Rundschlinge in ihrem Sortiment. Sie verfügt über eine extra stabile nahtlose Schutzhülle, die sie noch widerstandsfähiger macht. Die RSX-Serie ist in Kapazitäten von bis zu 100 Tonnen und auf Anfrage auch in Sonderlängen erhältlich. Die dickere Wandstärke der Schutzhülle macht sie widerstandsfähiger und verschleißfester.
Die Lebensdauer von Rundschlingen wird gemäß der DGUV Regel 100-500 anhand des Zustands des Schutzschlauches bestimmt. Wenn der Schutzschlauch beschädigt ist und das innere Garn sichtbar wird, muss die Rundschlinge sofort ausgemustert werden.
Bei Doppelmantel-Rundschlingen ist der Zustand des inneren Schutzschlauches entscheidend, was die Prüfung aufwendiger macht. Eine Beschädigung des äußeren Schlauches erfordert eine Untersuchung, ob auch der innere Schlauch betroffen ist. Ist der innere Fadenverbund sichtbar, muss die Rundschlinge entsorgt werden.
Das Etikett der Rundschlinge sollte überprüft werden, da ein fehlendes oder unlesbares Etikett zur Ausmusterung führt.
In einigen Fällen lohnt sich eine Reparatur, besonders bei hochpreisigen Rundschlingen, deren wichtige Angaben auch auf der Innenseite des Etiketts vernäht sind. So können verlorene Informationen rekonstruiert werden.
Rundschlingen sind nach den Vorgaben der DIN EN 1492-2 farbcodiert. Je nach Tragfähigkeit werden die Schutzmäntel der Rundschlingen einer entsprechenden Farbe zugeordnet. Demnach hat eine rosafarbene Rundschlinge eine Tragkraft von 500 kg, eine Violette entspricht 1000 kg u.s.w.. Ab einer Tragfähigkeit von 10.000 kg ist der einheitliche Farbcode für alle Tragfähigkeiten orange.
Tragfähigkeit - Anschlagart direkt | Farbe |
---|---|
500 kg | rosa |
1000 kg | violett |
1500 kg | dunkel grün |
2000 kg | grün |
3000 kg | gelb |
4000 kg | grau |
5000 kg | rot |
6000 kg | braun |
8000 kg | blau |
10000 kg | orange |
Zudem haben Yale Rundschlingen die Tragkraft in gut lesbaren Ziffern aufgedruckt. Auf ihrer gegenüberliegenden Seite ist für jeweils 1000 kg Tragkraft ein Traglaststreifen längs um den Umfang der Rundschlinge eingewebt. Als wichtigstes Kennzeichen ist ein Etikett in die Rundschlinge eingenäht, auf dem folgende Angaben abzulesen sind:
Bei großen Abnahmemengen bietet Yale die Beschriftung der Rundschlingen mit ihrem individuellen Firmennamen an. Dieses dient der Wiedererkennung. So kann die Rundschlinge auch als Werbeträger genutzt werden. Besonders auf Baustellen oder in großen Werkshallen kann der Firmenaufdruck einer Entwendung vorbeugen.